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Wird die Zusammenschlusskontrolle im Einzelhandel zum Papiertiger?

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Markenverband zur heutigen Entscheidung des Bundeskartellamtes EDEKA/Ratio

Berlin, 02.03.2010.  Es ist unverständlich, dass das Bundeskartellamt jetzt der Übernahme eines erheblichen Teils der Ratio-Märkte durch die EDEKA nach nur zwei Wochen zustimmt. Schneller als notwendig. EDEKA darf zwar nicht alle Märkte übernehmen, einer weiter fortschreitenden Konzentration im Einzelhandel wirkt dies nicht ausreichend entgegen. Um die Verbraucher dauerhaft zu schützen, muss diese langfristig negative Entwicklung jedoch eingedämmt werden.


Noch im Oktober 2010, nahezu zeitgleich mit der ersten Anmeldung des Zusammenschlussvorhabens EDEKA/ratio, betonte der Präsident des Kartellamtes in einer Pressemitteilung: „Angesichts der hohen Konzentration im Bereich des Lebensmitteleinzelhandels müssen wir uns Zusammenschlussvorhaben in diesem Bereich ganz genau anschauen. … Wir müssen aufpassen, dass sich die Struktur in diesem Markt nicht in kleinen aber stetigen Schritten substantiell verschlechtert.“ Die Situation auf den Beschaffungsmärkten spielte dabei eine bedeutende Rolle.

„Dies ist eine zutreffende Analyse. Aus dieser muss das Bundeskartellamt jetzt die Konsequenzen ziehen und die weiter zunehmende Konzentration im Einzelhandel und die von ihr ausgehenden Gefahren für Wettbewerb und Verbraucher stoppen“, sagt Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer Markenverband e.V. Er ergänzt: „ Hierzu muss das Bundeskartellamt auf seinen bisherigen Weg konsequent zurückkehren.“

Ansprechpartner: Dr. iur. Andreas Gayk, Stellv. Hauptgeschäftsführer

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